KSV Baunatal – Viktoria Griesheim 2:2 (2:2)
KSV Baunatal sichert sich im heimischen Parkstadion einen Punkt gegen Viktoria Griesheim.
Kopfschütteln herrschte im Parkstadion schon während der Partie. Kopfschütteln herrschte bei Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern des KSV Baunatal auch nach dem Abpfiff. 2:2 (2:2) hatte sich der Fußball-Hessenligist im Heimspiel der Abstiegsrunde vom SC Viktoria Griesheim getrennt und dabei nicht im Mindesten an die guten Vorstellungen der letzten Wochen angeknüpft.
Schon vor dem Anpfiff hatte Trainer Tobias Nebe gewarnt. „Bei uns besteht ja immer mal die Gefahr, nach guten Leistungen wieder in Gefälligkeit zu verfallen“, sagte er. Fraglich, ob es diese Untugend war, die das Baunataler Spiel lähmte. Fakt ist, dass dem KSV trotz allen Bemühens kaum etwas glückte und Harmonie und Abstimmung fehlten. Dabei stand erstmals seit längerer Zeit eine nominell starke Elf auf dem Platz, in der keiner aus Personalnot auf einer ihm fremden Position aushelfen musste. Normalform erreichte kaum jemand.
„Wir waren unkonzentriert. Und ungeduldig, wenn wir die Angriffe ruhig hätten ausspielen müssen. Besonders, als wir in Überzahl waren“, merkte Nebe an. Nach Gelb-Rot für Aryan Assar (60.) stand die Viktoria nur noch zu zehnt auf dem Platz, ohne dass die Gastgeber davon profitierten. Zu zwingenden Möglichkeiten kamen sie nicht mehr, das Duell trudelte dem Abpfiff entgegen.
Viel zu bieten hatte die Begegnung auch vor der Pause nicht, durch die vier Treffer aber etwas höheren Unterhaltungswert. Ein Schuss von Patrick Stumpf nach einem Abpraller in der KSV-Deckung brachte das 1:0 für die Südhessen (20.), ehe Sebastian Schmeer nach Vorarbeit von Patrick Krengel ausglich (26.). Wer auf Baunataler Seite nun auf die Wende gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Nach einem Foul im Luftkampf verwandelte Alexandru Paraschiv den fälligen Strafstoß für Griesheim zur erneuten Führung (29.). Doch wieder kam der KSV zurück. Diesmal flankte Schmeer, und Felix Schäfer brachte den Ball im Nachsetzen zum 2:2 im Tor unter (38.).
„Wir hatten keinen Rhythmus und haben nie Druck aufgebaut. Andererseits haben wir ja Spiele in Überzahl auch schon immer mal hergegeben“, sagte der lang verletzte Mittelfeldmann. Erstmals seit dem ersten Spieltag stand er wieder über 90 Minuten auf dem Platz. Und nicht nur das, denn Schäfer gab Überraschendes preis: „Seit Beginn der Saison 2019/20 habe ich überhaupt nur 22 Spiele gemacht.“ Nicht verwunderlich also, dass dem Mittelfeldmann die frühere Präsenz fehlte. Immerhin ist, zum Glück für den KSV, sein Torriecher noch vorhanden.
Trotz aller negativen Eindrücke gab es auch Positives, obwohl die Siegesserie unterbrochen wurde. Schließlich blieben die Baunataler im fünften Spiel in Folge ungeschlagen, liegen weiter um acht Punkte vor den Abstiegsrängen und hielten ihren seit dem 7. November sieglosen Gegner Griesheim auf Distanz. Was auch Nebe nur zu gut wusste: „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, aber letztlich können wir nach dieser zerfahrenen Partie mit einem Punkt gut leben.“ Und allmählich wurde aus dem Baunataler Kopfschütteln Gelassenheit. (Wolfgang Bauscher)
Text und Bild : HNA 21.03.2022
KSV Baunatal holt Punkt ohne Glanzleistung | Regionalsport (hna.de)